Teresa von Ávila
Einige Zeit galt Dag Hammarskjöld als der mächtigste Mann der Welt. Er war es nicht qua Amt. Der UNO-Generalsekretär war als vermeintlich machtpolitisch harmloser Technokrat aus Schweden in dieses Amt gekommen und erzielte – offenbar aufgrund seiner Persönlichkeit – in Krisensituationen Verhandlungserfolge. Er dachte sich die Blauhelme aus und entschärfte eine Reihe von brenzligen Situationen. Sein Biograf sagt, er sei den Großmächten zu einflussreich geworden. In der Nacht zum 18. September 1961 starb er bei einem ungeklärten Absturz seines UN-Flugzeuges an der Grenze zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Nordrhodesien, dem heutigen Sambia. Als sein Tagebuch publiziert wurde, stellte sich heraus, dass mystische Erfahrungen seinen Verhandlungsstil geprägt und intensiviert hatten: „Wer einmal unter Gottes Hand war, hat seine Unschuld verloren; er allein kennt die furchtbare Sprengkraft der Nachgiebigkeit.“ Posthum wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen.